Beeinflussen Ballaststoffe die Ketose?
Als Erstes muss unser Körper sogenannte Ketonkörper bilden, damit wir überhaupt in Ketose kommen. Das geschieht in den Leberzellen aus Fettsäuren und einigen Aminosäuren. Dieser Vorgang wird auch als Ketogenese bezeichnet. Die Ketogenese wird durch die Hormone Insulin und Glukagon reguliert, also die selben Hormone, die auch unseren Blutzuckerspiegel regulieren.
Ob wir auch in Ketose kommen, hängt an mehreren Faktoren, zum Beispiel unserem Aktivitätslevel, Alter, Geschlecht und insbesondere der Grad der Insulinresitenz spielt dabei eine große Rolle.
Als Nächstes kommen wir nun zu den Ballaststoffen.
Ballaststoffe sind Nahrungsfasern, die aus schwer verdaulichen Kohlenhydraten und weiteren Verbindungen bestehen. Unser Dünndarm ist nicht in der Lage, Ballaststoffe wie andere Kohlenhydrate in Einfachzucker aufzuspalten und zu resorbieren, das bedeutet kurz gesagt: Ballaststoffe wandern nahezu unverändert in unseren Dickdarm, wo sie als Nahrung für unsere Darmbakterien dienen.
Dadurch, dass Ballaststoffe also nicht aufgespalten und aufgenommen werden können, üben sie keinerlei Einfluss auf den Blutzuckerspiegel aus und können auch die Ketose nicht negativ beeinflussen, ABER sie können indirekt die Ketose sogar unterstützen! Die Darmflora wird durch die Ballaststoffe positiv beeinflusst und diese spielt eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von Nährstoffen und bei der Regulierung des Stoffwechsels.
Wenn du dich ketogen ernährst, solltest du dich also am Besten an den sogenannten Netto-Kohlenhydraten orientieren. Das heißt, bei den Nährwertangaben von Lebensmitteln oder Rezepten ziehst du ganz einfach die Ballaststoffe von den Gesamtkohlenhydraten ab, wodurch du die Netto-Kohlenhydrate erhälst, denn diese haben wirklich einen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und somit auf die Ketose.